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M**S
Be inspired
More to learn in a life time written in precise grace.
A**S
Very Important Set of Thoughtful and Thought Provoking discourses
Pallasmaa surely ranks as the most sensitive and erudite thinker in the sphere of the poetics of architecture. As a studio animal he makes me think and drives my imagination. This is a MUST have book for thinking architects, poets, carpenters, milkmen and people who are passionate about life.
E**Z
Architektur ist Be-Gegnung
Juhani Pallasmaa gehört zu den reflektierteren Vertretern unserer Zunft. Das zeigt sich an der schieren Anzahl von Aufsätzen, die er im Laufe seiner Karriere als Architekt und Lehrer verfasst hat. Ein Teil dieser Essays ist in den beiden Bänden „encounters 1 + 2“ veröffentlicht worden. Ich bespreche hier im Folgenden den ersten Band. Eine Besprechung des zweiten Teils folgt.Über viele Jahre hinweg kreisen die Gedanken des Autors immer wieder um die selben Themen, weshalb die einzelnen Texte im vorliegenden Sammelband nicht chronologisch wiedergegeben werden, sondern unter sieben Überschriften zusammengefasst sind: Sounding – Sensing – Inhabiting – Observing – Learning – Reflecting – Time. Allein diese Überschriften geben ein Gefühl für die Bandbreite des Denkens, das Pallasmaa hier entfaltet.Es ist hier nicht der Ort, sich mit jedem der Aufsätze im Detail auseinanderzusetzen. Ich will lieber versuchen zwei Kernaussagen aus der Fülle dieses Gedankenreichtums herauszupicken.1) Der gelebte RaumDer gelebte Raum – zu diesem gehört wesentlich der architektonische Raum – ist mehr als Tatsachen und Fakten, mehr als sich mit Hilfe naturwissenschaftlicher Theoreme erklären lässt und weit mehr als die Erfüllung utilitaristischer oder funktionaler Anforderungen. Unser Leben entfaltet sich in einen Raum der Möglichkeiten hinein, der fließend in die Räume der Phantasie, der Imaginationen und Träume übergeht. Das sinnlich Erfahrene vermischt sich mit dem rational Gedachten, dem Erinnerten und dem noch nicht gegenwärtigen Vorhergesehenen. Folglich ist der gelebte Raum keinen endgültigen Regeln unterworfen. Das gilt auch für den architektonischen Raum, sofern er Teil des gelebten Raums ist. Er ist ein „offener“ Raum, offen für die vielfältigen Möglichkeiten unseres Lebens.In diesem Sinne begreift Pallasmaa, in Anlehnung an einen Ausdruck von Alvar Aalto, Architektur als „archi-technology“ und meint damit, dass die Technik in der Architektur immer an ihren überhistorischen Ursprung (arché) zurück gebunden bleibt – das ist das menschliche Leben in allen seinen Vollzügen. Eine solche überhistorisches und transkulturelles Moment des menschlichen Lebens ist die Emotionalität, die Tatsache, dass wir uns immer irgendwie fühlen, das wir Stimmungen unterworfen sind. Architektur ist in der Lage Gefühle hervorzurufen und zu vermitteln. Bauten geben unseren Gefühlen Raum und beeinflussen diese gleichzeitig. Daher ist Architektur mehr als nur ein „Gefäß“ zur Aufbewahrung unseres Körpers. Sie ist gleichursprünglich die Hülle für unseren Geist und unsere Psyche.Es ist daher die Aufgabe der Architektur die sinnlichen, seelischen und geistigen Erfahrungen des Menschen zu bewahren und zu fördern. Dabei ist der Mensch nicht lediglich passiver Empfänger externer Stimulationen, sondern er ergreift aktiv den Raum, den die Architektur anbietet und füllt ihn mit seinen Handlungen, Gedanken und Gefühlen, mit seinen Hoffnungen und Träumen aus. Wir ergreifen den gebotenen Raum und seine Möglichkeiten und füllen diese mit Wirklichkeit. Dabei gehen Denken und Fühlen nahtlos ineinander über. Der architektonische Raum wird ebenso sinnlich empfunden, wie er rational erfasst wird. Er wird leiblich ganzheitlich erfahren. Wir sind im Raum, indem wir uns über uns selbst hinweg in diesen hinein „erstrecken“.2) Tradition und ModerneUnsere physische und geistige Welt sind untrennbar miteinander vermischt, die eine beeinflusst die andere. Unsere kulturelle, das heißt geistig-soziale Welt kann dabei nicht verlustfrei zerlegt und beliebig wieder zusammengesetzt werden. Sie ist ein Sinn stiftendes Bezugsgeflecht, in das wir selbst mit eingewoben sind, das uns vorausgeht und das sich letztlich unserer Herrschaft entzieht. Es ist eines der großen Missverständnisse der Moderne, zu glauben, dass man „tabula rasa“ machen und eine Kultur, eine Gesellschaft ganz von vorne neu aufbauen kann. Alles bauen und Entwerfen bewegt sich in einem vorhandenen Kontext mit dem es sich auseinandersetzen muss.Kultur ist dabei, wie Pallasmaa richtig beobachtet, kein rein geistiges Konstrukt. Sie erstreckt sich vielmehr bis tief hinein in unser leiblich-haptisches Selbst. So verstanden befindet sich Kultur in Opposition zu einer sich überkulturell präsentierenden technischen Rationalität westlicher Prägung.Diesen Gegensatz sieht Pallasmaa insbesondere in der Architektur gegeben indem er eine lokal verwurzelte „Andere Moderne, von einer gesichts- und identitätslosen internationalen Gegenwartsarchitektur unterscheidet. Diesen Gegensatz beleuchtet er mit einer Reihe von als Begriffspaare angeordneten Schlagworten (Seite 272):Universal – situationalCollective – individualStandardized – uniqueConscious – subconsciousFuture-oriented – history-orientedIdealistic – realisticStructure-oriented – form-orientedRational – emotionalAbsolutist – relativistTheoretical, orthodox – pragmaticExclusive – inclusiveIn diesen Gegensätzen drückt sich das Scheitern der klassischen Moderne aus. Ihr folgt eine eine Hinwendung zu einer „Anderen Moderne“, einer neuen Architektur, die sich wieder auf ihre lokalen und kulturell differenzierten Bedingungen einlässt:„Stylistic change has been equally multi-faced. The first Modern architecture aspired to immaterial and weightless dynamism, whereas the Second frequently expresses gravity and stability, and a sense of materiality and earth. The return of earth and gravity as expressive means of architecture has more than metaphoric meaning; after its arrogant and overly-ambitious Utopian journey, architecture has returned to the safety of Mother Earth, back to the source of rebirth and creativity.“ (Seite 273)Das zeigt sich eben durch eine Rückbesinnung auf die Materialität, die mehr Emotionalität und Identifikation verspricht als eine abstrakte Rationalisierung der Form. Der Stoff verweigert sich seiner Theoretisierung. Das ist ein bestechender Ansatz, in einer Zeit, in der das zu einem Bauwerk mitgelieferte Narrativ oft wichtiger genommen wird, als das Gebäude selbst.„In today’s neurotic architectural climate, the intellectual construction supporting a design often seems to be more important and more central than a sensory and emotional encounter with the architectural work. This fierce quasi-theorizing and intellectualization only accelerates architecture’s alienation and separation from social reality, instead of supporting the integration of architecture and culture, artifact and mankind.“ (Seite 276)Pallasmaa zeigt sich hier als hellsichtiger Kritiker der Moderne, dessen Einwände sich wohl auf den Stararchitekten-Kult unserer Gegenwart anwenden lassen. Die Wiedererkennbarkeit – das Branding – eines von einem bestimmten Architekten erstellten Gebäudes gilt heute mehr, als dessen Sich-Einfügen in seine lokale, sozio-kulturelle Umgebung.
T**M
Excellent read!
Bought this book as a gift for my brother. The book itself is excellent quality and not cheap. As for the content inside the book itself I am not to sure about it as I did not read it, but my brother enjoyed the book very well and was not disappointed in the purchase.
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1 day ago
1 month ago